Folsäure und B12-Sättigung

Bedarf und Sättigung mit B Vitaminen

Zellteilung, Blutbildung, Nervensystem sowie Streßresilienz

Die Aufnahme von Folsäure (Folat) und Vitamin B12 kann durch verschiedene Verhaltensweisen, Krankheiten und Nährstoffinteraktionen deutlich beeinträchtigt werden. Hier ist eine übersichtliche Zusammenstellung:

Faktoren, die die Aufnahme von Folsäure (Folat) hemmen

FaktorErklärung
Übermäßiges KochenFolat ist hitze- und wasserlöslich – viel geht ins Kochwasser verloren
Licht und SauerstoffLängere Lagerung und Licht zerstören Folat in Lebensmitteln
AlkoholStört die Aufnahme und den Folatstoffwechsel in der Leber
Zigarettenrauch (aktiv & passiv)Erhöht Folatabbau und senkt die Bioverfügbarkeit
Einseitige ErnährungGeringe Zufuhr bei stark verarbeiteten Lebensmitteln
Medikamentez. B. Methotrexat, Antiepileptika, Sulfasalazin beeinträchtigen den Folatstoffwechsel
Chronische Darmerkrankungenz. B. Zöliakie, Morbus Crohn – vermindern Resorption im Dünndarm

Faktoren, die die Aufnahme von Vitamin B12 behindern

FaktorErklärung
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)Weniger Magensäure → B12 kann nicht aus Nahrung gelöst werden
Protonenpumpenhemmer (PPI)z. B. Pantoprazol blockiert Säureproduktion → B12-Aufnahme sinkt
Fehlender Intrinsic Factorz. B. bei perniziöser Anämie → B12 kann im Dünndarm nicht aufgenommen werden
Magen- oder Darmoperationenz. B. nach Magenbypass oder Dünndarmresektion fehlt Resorptionsfläche
Vegetarische oder vegane ErnährungKein natürliches B12 in Pflanzen → Risiko für Mangel bei Verzicht auf tierische Produkte
AlkoholmissbrauchStört die Aufnahme und Speicherung in der Leber
Darmflora-Störungen / bakterielle Überwucherung (SIBO)Konkurrenz um B12 im Darm, besonders bei älteren Menschen

🧠 Merke:

  • Folat ist empfindlich gegen äußere Einflüsse, daher: frisch, roh oder schonend gegart essen.
  • Vitamin B12 braucht Magensäure + Intrinsic Factor, sonst wird es unzureichend aufgenommen.

🩸 Symptome bei Folsäuremangel

KörpersystemSymptome
Blutbildung– Megaloblastäre Anämie (Blutarmut mit großen, unreifen Erythrozyten)
– Blässe
– Müdigkeit
Gastrointestinal– Appetitlosigkeit
– Gewichtsverlust
– Durchfall
Haut und Schleimhaut– Entzündungen der Mundschleimhaut (Aphten)
– Zungenbrennen
Psychisch/Neurologisch– Konzentrationsstörungen
– Reizbarkeit
– depressive Verstimmungen
In Schwangerschaft– Erhöhtes Risiko für Neuralrohrdefekte beim Kind

🧠 Symptome bei Vitamin-B12-Mangel

KörpersystemSymptome
Blutbildung– Makrozytäre Anämie
– Blässe
– Schwächegefühl
Nervensystem– Kribbeln oder Taubheit in Händen und Füßen
– Gangunsicherheit
– Konzentrationsstörungen
– Gedächtnisprobleme
– depressive Verstimmung
Zunge & Mund– Glatte, gerötete Zunge (Hunter-Glossitis)
– Brennen im Mund
Psychiatrisch– Stimmungsschwankungen
– Demenzähnliche Zustände
Allgemein– Erschöpfung
– Infektanfälligkeit

⚠️ Hinweis zur Differenzierung

  • B12-Mangel kann irreversible Nervenschäden verursachen, wenn er zu spät erkannt wird.
  • Folsäure kann eine B12-Mangel-Anämie maskieren, nicht aber neurologische Schäden verhindern – deshalb B12 immer mit überprüfen!

Eine fundierte Übersicht über die Ernährungsstrategien zur Erhöhung von Folsäure und Vitamin B12 – beide gehören zur Gruppe der B-Vitamine, sind essenziell für Zellteilung, Blutbildung und das Nervensystem und wirken eng zusammen im Homocystein-Stoffwechsel.


🥬 Folsäure (Vitamin B9) – natürlich als Folate in Lebensmitteln

Gute Folatquellen

LebensmittelgruppeBeispieleAnmerkung
Grünes BlattgemüseSpinat, Feldsalat, Mangold, RucolaMöglichst roh oder nur leicht gegart
HülsenfrüchteLinsen, Kichererbsen, BohnenGute Mengen enthalten
KohlgemüseBrokkoli, Rosenkohl, GrünkohlSchonendes Garen erhält mehr Folat
VollkornprodukteVollkornbrot, Haferflocken, HirseBesonders in Keimlingen viel Folat
ObstOrangen, Bananen, Erdbeeren, KiwiFrisch bevorzugen
Samen & NüsseSonnenblumenkerne, Walnüsse, LeinsamenGute Ergänzung, aber keine Hauptquelle

🧠 Tipp zur Optimierung

  • Kurzes Dünsten statt Kochen (Folat ist hitze- und lichtempfindlich)
  • Frisch zubereiten statt lange lagern
  • Kombiniere folatreiche Lebensmittel regelmäßig, da der Speicher begrenzt ist

🍳 Vitamin B12 (Cobalamin) – nur in tierischen Lebensmitteln enthalten

Gute B12-Quellen

LebensmittelgruppeBeispieleBemerkung
Fleisch & InnereienRindfleisch, Leber (sehr reichhaltig), GeflügelLeber = Spitzenreiter
Fisch & MeeresfrüchteLachs, Makrele, Hering, MuschelnAuch in Dosenfisch erhalten
MilchprodukteKäse (z. B. Emmentaler), Joghurt, QuarkKäse enthält besonders viel
EierVor allem im EigelbAber nicht sehr hohe Mengen
Angereicherte ProduktePflanzendrinks mit B12, FrühstücksflockenNur bei deklarierter Anreicherung sinnvoll

⚠️ Vegane Ernährung

  • Natürliche B12-Zufuhr ist ohne tierische Produkte nicht möglich
  • B12-Supplementation (z. B. Methylcobalamin) ist bei Veganern unumgänglich

📌 Kombination & Tagesbedarf

VitaminTagesbedarf (Erwachsene)Beispielhafte Tagesration
Folsäure300–400 µg1 Teller Linsensalat + 1 Orange + 1 Portion Brokkoli
Vitamin B124 µg (laut DGE)1 Portion Lachsfilet oder 2 Eier + 1 Scheibe Emmentaler

Zusätzliche Tipps

  • Kombination mit Vitamin C fördert die Folataufnahme
  • Achte auf Magensäureproduktion: Sie ist nötig zur B12-Freisetzung aus der Nahrung (ältere Menschen, PPI-Nutzer und Magen-OP-Patienten haben oft ein Risiko)
  • Blutbild oder Holotranscobalamin-Test bei Unsicherheit über B12-Versorgung

⚠️ Risiken des Alkoholkonsums nach dem Sport

Alkoholkonsum nach sportlicher Aktivität - Beitragsbild

1. Verzögerte Regeneration und Muskelschäden

  • Alkohol hemmt die Proteinsynthese, wodurch Muskelreparatur und -wachstum verzögert werden.
  • Entzündungsprozesse werden verstärkt, was Mikrotraumata in Muskeln länger bestehen lässt.
  • Reduziert Testosteronspiegel, was die Regenerationsfähigkeit zusätzlich einschränkt.

2. Flüssigkeits- und Elektrolytverlust

  • Sportliche Aktivität führt zu starkem Schwitzen → Flüssigkeits- und Elektrolytdefizit.
  • Alkohol wirkt diuretisch (entwässernd) und verstärkt diesen Effekt → erhöhtes Risiko für:
    • Kopfschmerzen
    • Muskuläre Krämpfe
    • Herzrhythmusstörungen

3. Leistungsabfall bei wiederholtem Training

  • Reduzierte kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit am Folgetag
  • Höheres Risiko für Verletzungen bei erneuter Belastung (z. B. eingeschränkte Koordination, Konzentration)

4. Kardiovaskuläre Risiken

  • Post-Sportlicher Zustand ist durch vaskuläre Weitstellung geprägt → Alkohol verstärkt das Risiko für:
    • Kreislaufkollaps
    • Herzrhythmusstörungen
    • Blutdruckabfall

5. Erhöhtes Risiko für Organbelastung

  • Leber: Muss nach dem Sport vermehrt Laktat abbauen, zusätzlich kommt Alkoholmetabolismus hinzu.
  • Herz: Bereits belastet durch Sport – Alkohol erhöht Herzfrequenz und Blutdruckspitzen.
  • Bauchspeicheldrüse: Kombination aus Alkohol und Stresshormonen erhöht das Risiko einer Pankreatitis.

🧍‍♂️ Mögliche körperliche Anzeichen

  • Schlafstörungen, insbesondere bei regelmäßigem Alkoholkonsum nach Abendtraining
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, trotz sportlicher Aktivität
  • Kopfschmerzen, vor allem bei Dehydratation
  • Muskelschmerzen oder Muskelkater länger und intensiver
  • Verdauungsprobleme oder Appetitverlust
  • Gewichtsveränderungen durch hohe Kalorienzufuhr (1 Liter Bier = ca. 400–500 kcal)
  • Herzstolpern oder Herzrasen in Ruhephasen nach Konsum

📉 Langfristige Konsequenzen bei regelmäßigem Konsum

  • Fettleber oder alkoholische Hepatitis
  • Bluthochdruck und erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Kognitive Einbußen: Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme
  • Schlafqualität sinkt chronisch
  • Reduzierte Knochendichte
  • Hormonelle Dysbalancen, insbesondere bei Männern über 50
  • Erhöhtes Krebsrisiko (Mund, Rachen, Speiseröhre, Leber)

📏 Empfohlene Alkoholmengen laut DGE und WHO

Für Männer mit etwa 75 kg Körpergewicht und 50 Jahren:

  • Maximalempfehlung:
    • 20 g Alkohol/Tag (ca. 0,5 Liter Bier)
    • Mindestens 2 alkoholfreie Tage/Woche

→ Bei 1–1,5 Litern Bier 2–3-mal pro Woche wird die empfohlene Wochenmenge von 140 g deutlich überschritten.


🍺 Was passiert, wenn man auf alkoholfreies Bier umsteigt?

Positive Effekte:

  • Kein Ethanol → keine Leberbelastung
  • Kein diuretischer Effekt → bessere Rehydrierung
  • Keine Hemmung der Muskelregeneration
  • Enthält trotzdem:
    • Kohlenhydrate, Elektrolyte, Polyphenole (z. B. in Weißbier → entzündungshemmend)
    • Geringe Mengen Vitamin B und Mineralstoffe
  • Ideal als isotonisches Sportgetränk geeignet

⚠️ Wichtig:

  • Manche Sorten enthalten bis zu 0,5 % Restalkohol – für gesunde Erwachsene unproblematisch
  • Kaloriengehalt ähnlich wie normales Bier → auf Energiezufuhr achten

🧾 Fazit

FaktorAlkoholhaltiges Bier (1–1,5 l)Alkoholfreies Bier
RegenerationDeutlich gehemmtUnbeeinträchtigt
FlüssigkeitshaushaltVerschlechtertUnterstützt
Leber-/HerzbelastungHochGering
KalorienzufuhrHochMittel
LangzeitrisikenErhöhtKeine alkoholbedingten Risiken
Geeignet nach Sport✅ (v. a. isotonische Sorten)

🩸Ferritin natürlich erhöhen – eisenreiche Ernährung leicht gemacht

Ferritin natürlich erhöhen – Ernährungsgrafik

Was ist Ferritin?
Ferritin ist der wichtigste Eisenspeicher im Körper. Ein zu niedriger Ferritinwert kann zu Erschöpfung, Haarausfall oder Infektanfälligkeit führen. Eine gezielte Ernährung kann helfen, diesen Wert auf natürlichem Weg zu verbessern.


🥩 Eisen aus tierischen Quellen (Häm-Eisen)

Besonders gut verwertbar – ideal bei erhöhtem Bedarf:

  • Rindfleisch (z. B. Steak, Leber)
  • Kalbs- oder Schweineleber
  • Lammfleisch
  • Blutwurst
  • Geflügel (v. a. Keulen)
  • Fisch: Thunfisch, Makrele, Sardinen

🌱 Eisen aus pflanzlichen Quellen (Nicht-Häm-Eisen)

Gute Ergänzung – am besten mit Vitamin C kombinieren:

  • Hirse, Quinoa, Amaranth
  • Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen
  • Tofu, Tempeh
  • Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam
  • Spinat, Mangold, Rucola
  • Trockenfrüchte (Aprikosen, Pflaumen, Rosinen)

🍋 Eisenaufnahme verbessern mit Vitamin C

Vitamin C erhöht die Verfügbarkeit von pflanzlichem Eisen. Ideal dazu:

  • Paprika (rot/gelb)
  • Brokkoli, Rosenkohl
  • Zitrusfrüchte, Kiwi
  • Sanddorn, Acerola
  • Erdbeeren, Beerenmix

💡 Tipp: Hülsenfrüchte + Zitrone = perfekte Kombination!


🚫 Was die Eisenaufnahme hemmt

Diese Stoffe reduzieren die Eisenverwertung – am besten nicht mit eisenreichen Mahlzeiten kombinieren:

  • Kaffee, schwarzer und grüner Tee
  • Milch und Milchprodukte (Kalzium wirkt hemmend)
  • Vollkornprodukte (Phytinsäure) → durch Einweichen, Keimen oder Fermentieren besser verträglich

Praktische Alltagstipps

  • Verwende Gusseisenpfannen – sie erhöhen den Eisengehalt von Speisen
  • Weiche Hülsenfrüchte über Nacht ein
  • Baue regelmäßig eisenreiche Zutaten ein
  • Lasse deinen Ferritinwert regelmäßig kontrollieren

🧾 Hinweis: Bei dauerhaft niedrigem Ferritin oder Symptomen wie ständiger Müdigkeit, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Eine Substitution mit Eisenpräparaten sollte nur in Absprache erfolgen.

Rückenschmerzen verstehen und ganzheitlich behandeln: 17 effektive Wege zur Linderung

Rückenschmerzen verstehen und lindern – Mit diesen 17 ganzheitlichen Strategien inklusive Osteopathie, Bewegung und Tipps zur Haltung schaffen Sie nachhaltige Erleichterung.


Ursachen von Rückenschmerzen im Alltag

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden unserer Zeit – fast jeder Erwachsene erlebt sie mindestens einmal im Leben. Doch woher kommen sie eigentlich?

Falsche Körperhaltung im Sitzen und Stehen

Die moderne Arbeitswelt zwingt viele Menschen, stundenlang am Schreibtisch zu sitzen. Wer dabei in sich zusammensackt oder eine ungünstige Haltung einnimmt, belastet dauerhaft die Wirbelsäule. Auch langes Stehen mit durchgedrückten Knien kann Rückenschmerzen fördern.

Übergewicht und Bewegungsmangel

Zu wenig Bewegung lässt die Rückenmuskulatur erschlaffen. Gleichzeitig müssen die Bandscheiben mehr Gewicht tragen – eine gefährliche Kombination. Übergewichtige Menschen leiden daher statistisch häufiger an Rückenproblemen.

Stressbedingte Verspannungen

Emotionale Belastungen äußern sich oft im Körper. Besonders Stress lässt die Muskulatur verspannen, was zu Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich führen kann. Dies geschieht meist unbewusst – die Schultern ziehen sich hoch, der Rücken versteift.


Der Zusammenhang zwischen Nackenschmerzen und der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist ein komplexes System, das vom Nacken bis zum Steißbein reicht. Störungen in einem Abschnitt können Auswirkungen auf andere Regionen haben.

Anatomie der Halswirbelsäule

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben beweglichen Wirbeln, die den Kopf tragen und Beweglichkeit ermöglichen. Kommt es hier zu Verspannungen oder Fehlstellungen, sind Nackenschmerzen vorprogrammiert – oft mit Ausstrahlung bis in Schultern und Rücken.

Wie Nackenschmerzen Rückenschmerzen beeinflussen

Ein blockierter Halswirbel kann die gesamte Statik des Körpers verändern. Der untere Rücken muss dann kompensieren – und schmerzt. Deshalb ist es wichtig, bei Rückenschmerzen stets auch den Nackenbereich zu betrachten.


Häufige Arten von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:
akut und chronisch

Akute vs. chronische Rückenschmerzen

Akute Schmerzen treten plötzlich auf und verschwinden meist nach einigen Tagen. Chronische Rückenschmerzen dauern länger als 12 Wochen und können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Schmerzen im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule)

Die häufigste Form sind Kreuzschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Ursachen sind meist Muskelverspannungen, Bandscheibenprobleme oder Fehlbelastungen.

Schmerzen zwischen den Schulterblättern

Oft sind auch der obere Rücken oder der Bereich zwischen den Schulterblättern betroffen – etwa durch Fehlhaltungen am Bildschirmarbeitsplatz oder einseitige Belastungen.


Die Rolle der Wirbelsäule bei der Schmerzursache

Aufbau der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus 24 einzelnen Wirbeln, Bandscheiben, Bändern und Muskeln. Jede Fehlstellung oder Schwächung kann Schmerzen auslösen.

Bandscheibenprobleme und Fehlstellungen

Bandscheiben fungieren als Puffer. Bei Abnutzung oder Verletzung kann es zu einem Bandscheibenvorfall kommen – mit Schmerzen, Taubheit oder Bewegungseinschränkungen.


Warum Bewegung der Schlüssel zur Schmerzfreiheit ist

Ein bewegter Rücken ist ein gesunder Rücken.

Sanfte Bewegungsformen (Yoga, Pilates)

Yoga und Pilates stärken die Rumpfmuskulatur und verbessern die Körperwahrnehmung. Viele Übungen fördern eine gesunde Haltung und lösen Verspannungen.

Bedeutung regelmäßiger Aktivität

Schon ein täglicher Spaziergang wirkt sich positiv auf Rückengesundheit und Stimmung aus. Wichtig ist die Regelmäßigkeit, nicht die Intensität.


Osteopathie bei Rückenschmerzen – Was bringt sie wirklich?

Die Osteopathie betrachtet den Körper als funktionelle Einheit.

Was ist Osteopathie?

Osteopathen ertasten Spannungen, Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Gewebe und behandeln diese mit den Händen.

Studienlage zur Wirksamkeit

Laut Studien kann Osteopathie insbesondere bei chronischen Rückenschmerzen zu einer signifikanten Schmerzreduktion führen – oft ohne Medikamente.

Patientenberichte

Viele berichten nach osteopathischen Behandlungen von mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen – manchmal schon nach wenigen Sitzungen.


Die besten Übungen gegen Rückenschmerzen

Ein gezieltes Übungsprogramm kann Wunder wirken – sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Rückenschmerzen.

Dehnübungen für den unteren Rücken

Regelmäßiges Dehnen löst Verspannungen und verbessert die Beweglichkeit. Effektive Übungen sind z. B.:

  • Kindhaltung (Yoga): Dehnt sanft den Rücken und entspannt die Wirbelsäule.
  • Katzen-Kuh-Position: Fördert die Mobilität der Wirbelsäule.
  • Knie-zur-Brust-Übung: Entlastet die Lendenwirbelsäule.

Kräftigungsübungen für die Rücken- und Bauchmuskulatur

Ein starker Rumpf stützt die Wirbelsäule. Empfohlene Übungen:

  • Plank (Unterarmstütz): Kräftigt Bauch- und Rückenmuskeln.
  • Brücke (Beckenheben): Aktiviert Gesäß und untere Rückenmuskulatur.
  • Seitstütz: Stabilisiert die seitliche Rumpfmuskulatur.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Viele Rückenprobleme beginnen am Schreibtisch.

Der richtige Bürostuhl

Ein ergonomischer Stuhl bietet eine verstellbare Rückenlehne, Lendenstütze und Armlehnen. Wichtig: Beide Füße sollten flach auf dem Boden stehen.

Monitorhöhe und Schreibtischposition

Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe sein, damit der Kopf nicht nach vorne geneigt ist. Der Schreibtisch sollte so hoch sein, dass die Unterarme bequem aufliegen.


Schlafpositionen und Matratzenwahl

Auch im Schlaf kann man den Rücken entlasten – oder belasten.

Rückenschonendes Schlafen

Die Rücken- oder Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Knien gilt als rückenschonend. Bauchlage belastet hingegen die Halswirbelsäule.

Welche Matratze passt zu welchem Rückentyp?

  • Weiche Matratzen: Für Seitenschläfer
  • Feste Matratzen: Für Rückenschläfer mit höherem Körpergewicht
  • Optimal: Punktelastische Matratzen mit guter Körperanpassung

Rückenschmerzen durch Stress – Die unterschätzte Ursache

Psychische Belastungen wirken sich direkt auf den Körper aus.

Psychosomatik und Muskelverspannungen

Stress aktiviert das Nervensystem – Muskeln spannen sich an, besonders im Nacken und oberen Rücken. Chronische Verspannungen folgen.

Entspannungsmethoden wie Atemtechniken oder Meditation

  • Progressive Muskelentspannung
  • Achtsamkeitsmeditation
  • Tiefe Bauchatmung

Diese Methoden senken nachweislich den Muskeltonus und verbessern die Schmerzwahrnehmung.


Ernährung und Rückenschmerzen – Gibt es einen Zusammenhang?

Ernährung beeinflusst Entzündungen im Körper.

Entzündungshemmende Lebensmittel

  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch, Leinöl)
  • Antioxidantien (Beeren, grünes Gemüse)
  • Kurkuma und Ingwer

Vitamine und Mineralien für die Knochen- und Muskelgesundheit

  • Vitamin D (Sonne, Fisch)
  • Magnesium (Nüsse, Hülsenfrüchte)
  • Kalzium (Milchprodukte, Brokkoli)

Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?

Nicht alle Rückenschmerzen sind harmlos.

Warnsignale und Red Flags

  • Lähmungserscheinungen
  • Taubheitsgefühl in Beinen oder Gesäß
  • Unkontrollierter Harn-/Stuhlverlust
  • Fieber oder starker Gewichtsverlust

Diagnostische Verfahren wie MRT, CT

Bei anhaltenden oder unerklärlichen Schmerzen kommen bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) zum Einsatz.


Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Auch junge Menschen sind betroffen – oft durch schlechte Gewohnheiten.

Schulranzen, Bildschirmzeit und Bewegungsmangel

  • Zu schwere oder falsch getragene Schulranzen belasten die Wirbelsäule.
  • Stundenlanges Sitzen vor dem Bildschirm führt zu Haltungsschäden.

Tipp: Regelmäßige Bewegungspausen und ergonomische Arbeitsplätze auch für Kinder!


Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Fast jede zweite Schwangere leidet darunter.

Ursachen hormoneller und mechanischer Art

  • Lockerung der Bänder durch Hormone
  • Gewichtsverlagerung durch Babybauch
  • Belastung des Beckens

Tipps zur Linderung ohne Medikamente

  • Wassergymnastik
  • Schwangerschaftsyoga
  • Stützgürtel und Gymnastikbälle

Naturheilkundliche Methoden zur Schmerztherapie

Viele greifen bei Rückenschmerzen zu alternativen Heilmethoden.

Akupunktur, Schröpfen, Phytotherapie

  • Akupunktur: Aktiviert körpereigene Heilprozesse
  • Schröpfen: Löst Verspannungen durch Unterdruck
  • Phytotherapie: Entzündungshemmende Pflanzen wie Weidenrinde

Rückenschmerzen vorbeugen – So klappt’s langfristig

Vorbeugung ist die beste Medizin.

Bewegung, Haltung, Ergonomie im Alltag

  • Regelmäßiger Sport (z. B. Schwimmen, Nordic Walking)
  • Aufrechte Haltung im Sitzen und Stehen
  • Richtiges Heben und Tragen


Regelmäßige Osteopathie oder Physiotherapie

Diese Therapien helfen, frühzeitig Blockaden zu erkennen und zu lösen – bevor es schmerzt.


Fazit: Rückenschmerzen ganzheitlich begegnen

Rückenschmerzen sind vielschichtig – genauso sollte auch die Behandlung sein. Bewegung, Ergonomie, Ernährung, Stressabbau und gezielte Therapien wie Osteopathie wirken gemeinsam gegen das Volksleiden Nr. 1. Wer aktiv wird, kann Schmerzen vorbeugen oder lindern – ganz ohne Operation.


Häufige Fragen (FAQ) zu Rückenschmerzen

1. Was hilft sofort gegen Rückenschmerzen?
Wärme, sanfte Bewegung, Dehnübungen und Schmerzsalben bringen oft rasch Erleichterung.

2. Wann sind Rückenschmerzen gefährlich?
Bei Lähmungen, Taubheit oder Harn-/Stuhlverlust sollten Sie sofort ärztliche Hilfe suchen.

3. Ist Osteopathie bei Rückenschmerzen wirksam?
Ja, viele Studien und Patientenberichte zeigen eine spürbare Verbesserung durch osteopathische Behandlungen.

4. Welche Übungen helfen am besten?
Brücke, Plank, Katzen-Kuh und Kindhaltung sind besonders empfehlenswert.

5. Kann Stress Rückenschmerzen verursachen?
Definitiv – Stress spannt die Muskeln unbewusst an und löst Schmerzen aus.

6. Welche Matratze ist bei Rückenschmerzen am besten?
Eine mittelharte, punktelastische Matratze, die sich dem Körper anpasst, ist ideal.


Martin Kind erlangt bvo-Zertifikat „Kinderosteopathie“

bvo-Siegel "Kinderosteopathie"
bvo-Siegel "Kinderosteopathie"

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich, Martin Kind, Heilpraktiker und Osteopath in Weißdorf, erfolgreich die Weiterbildung in Kinderosteopathie (begonnen 11/2021) am 9. Februar 2025 abgeschlossen habe und nun das Zertifikat des Bundesverband Osteopathie e.V. (BVO) für Kinderosteopathie führen darf.

Was ist Kinderosteopathie?

Die Kinderosteopathie ist eine spezialisierte Disziplin innerhalb der Osteopathie, die sich auf die Behandlung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen konzentriert. Da sich der kindliche Organismus ständig im Wachstum und in der Entwicklung befindet, erfordert die Behandlung umfassende Kenntnisse über diese Prozesse. Ziel der Kinderosteopathie ist es, Funktionsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu fördern. 1

Warum ist eine spezielle Ausbildung wichtig?

Der Bundesverband Osteopathie e.V. vergibt an seine Mitglieder, die eine qualifizierte Kinderosteopathie-Ausbildung nach den Richtlinien des Verbandes abgeschlossen haben, das sogenannte Kinderwagen-Siegel. Dieses Symbol dient als Orientierungshilfe für Eltern, die einen kompetenten Kinderosteopathen suchen. Es steht für geprüfte Qualität und spezialisierte Fachkenntnisse in der Behandlung von Kindern. 2

Das Kinderwagen-Siegel des BVO

Der Bundesverband Osteopathie e.V. vergibt an seine Mitglieder, die eine qualifizierte Kinderosteopathie-Ausbildung nach den Richtlinien des Verbandes abgeschlossen haben, das sogenannte Kinderwagen-Siegel. Dieses Symbol dient als Orientierungshilfe für Eltern, die einen kompetenten Kinderosteopathen suchen. Es steht für geprüfte Qualität und spezialisierte Fachkenntnisse in der Behandlung von Kindern. 3

Wie kann Kinderosteopathie helfen?

Kinderosteopathie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden unterstützend wirken. Bei Säuglingen können beispielsweise Probleme wie exzessives Schreien, Schlafstörungen oder Fütterungsprobleme auftreten. Studien haben gezeigt, dass osteopathische Behandlungen die Schreiproblematik um bis zu 70 Prozent reduzieren und Fütterstörungen um 77 Prozent verbessern können.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen können Themen wie Wachstumsschmerzen, Haltungsschäden oder Konzentrationsprobleme im Vordergrund stehen. Durch sanfte manuelle Techniken werden Blockaden gelöst und der Körper in seinem Gleichgewicht unterstützt.

Mein Angebot für Sie

Mit dem Abschluss der zertifizierten Weiterbildung in Kinderosteopathie stehe ich Ihnen und Ihren Kindern mit fundiertem Fachwissen und Einfühlungsvermögen zur Seite. In meiner Praxis in Weißdorf biete ich individuelle Behandlungen an, die auf die speziellen Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmt sind. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes zu fördern.

Ich freue mich darauf, Sie und Ihr Kind in meiner Praxis begrüßen zu dürfen.

Herzliche Grüße,
Martin Kind

Heilpraktiker und Osteopath


Vielen Dank an die Dozenten und Wegbegleiter Franz Probst (http://www.tao-physiotherapie.de/), Dr. Franz Eckel (https://www.mvz-amberg.de/MVZ/Praxen/kinder/Team_kinder.php) und Steffi Vogel (https://www.ago-physiotherapie.de/) für Wissen, Inspiration und einfach menschlich soviel Wertvolles.

Auch ein herzliches Dankeschön an das Fortbildungsinstitut Infomed/Therapeutische Weiterbildung Lutz M. Scheuerer in Neutraubling.
Super Organisation, leckere Brotzeit und fürs Wohlfühlen dort!

Logo Bundesverband Osteopathie e. V. bvo
  1. https://bv-osteopathie.de/kinderosteopathie/?utm_source=chatgpt.com ↩︎
  2. https://bv-osteopathie.de/2023/11/28/was-bedeutet-das-kinderwagen-siegel-kinderosteopathie/?utm_source=chatgpt.com ↩︎
  3. https://bv-osteopathie.de/2023/11/28/was-bedeutet-das-kinderwagen-siegel-kinderosteopathie/?utm_source=chatgpt.com ↩︎

Alles Gute für das Neue Jahr 2025

Sonnenuntergang im Kvarner

unser Neujahrswunsch 2025🍀 für Sie ist kurz,
aber umso liebevoller: „Sei einfach glücklich!“

Unser erstes Jahr in Weißdorf ist nun zu Ende gegangen. Was soll ich sagen: wow, ich bin hin und weg! Sonja und ich sind mehr als zufrieden und glücklich mit dem Ergebnis.
Es gibt so viele Menschen welche zu meiner Idee, zu Sonjas und meinem Projekt „Heilpraxis mit Osteopathie in Weißdorf“ beigetragen haben. Diesen Menschen sind wir absolut dankbar, ohne diese hätten wir einen solchen geschmeidigen Start nicht hinlegen können. Ihre Resonanz durch Ihre Anfragen zeigt, dass sich die Arbeit eines jeden Einzelnen gelohnt hat, dieses Projekt zu unterstützen, mit allen Kräften daran zu arbeiten.

Dank an: unsere Eltern, 1. Bgm. Weißdorf Heiko Hain mit Verwaltung, Lindner Energiesparhäuser GmbH, Danwood GmbH, ADIUVIS Steuerberatung GmbH Herr Schurig und Frau Bauschke, Sparkasse Hochfranken Herren Aschenbrenner und Schubert, Dietmar Schröter Architekturbüro Frankenblick, Philipp Wunderlich Baggerbetrieb Münchberg, Fränkischer Umweltdienst Martin Wunder Oberkotzau, Techn. Büro Meißner Weißdorf, Wolts GmbH Nordhorn, GALA-Bau Thomas Hahn Stammbach, Fam. Käppel Malermeister Münchberg, Mario Walther Schreinerei Walpenreuth, Behrschmidt Automation GmbH Damen Bergmann und Penzel, Elektrotechnik Mario Schuld Weißdorf, Ingenieurbüro Jürgen Bachmann Schwarzenbach/Saale, Sanitär und Elektro Rainer Weller Zell i. F., Tomasz Piatkowski Neuenmarkt, Herr Seidel Bayernwerk Naila

Es ist ein Raum entstanden, der der Osteopathie und dem osteopathischen Arbeiten gerecht wird. Der Platz für manchmal notwendige Distanz bietet, Ruhe für konzentriertes Arbeiten aber auch eine vertrauensvolle Atmosphäre schafft. Hier hat meine Gattin zu 100% das richtige Händchen gehabt, mir diese starken Rahmenbedingungen zu gestalten.

Ich bin stolz auf Sie als Patienten, welche mich mit so vielen unterschiedlichen Fragen und Aufgabenstellungen fordern. Dankbar dafür, denn das ist so wunderbar, kein Tag ist langweilig, es würde oft sogar für einen zweiten Tag genügen.
Ich sage vielen Dank für dieses riesige Vertrauen welches Sie in mich als Therapeuten setzen. Dankeschön!

Wir freuen uns auf ein weiteres Jahr mit schönen therapeutischen und auch oft „persönlichen“ Momenten mit Ihnen!
Vielen Dank für das Vertrauen welches Sie in mich und meine Frau als Team setzen!

Ihnen Allen herzliche Grüße, die besten Wünsche für 2025,
Ihr(e) Sonja und Martin Kind

Sonnenuntergang in unserer Lieblings-Urlaubsregion: die Kvarner Bucht.
Bild ist aufgenommen am 30.12.2024 gegen 16 Uhr auf Trsat Castle

Dankeschön an alle Gratulanten!!

guten Morgen neues Lebensjahr - 6 Uhr
Sonnenaufgang im Kvarner
Mittags im Sonnenschein mit einem leckeren Münch Secco angestoßen
freier Blick auf die Insel Cres und Krk...
...auch sieht man links unseren früheren Campingplatz Njivice
chillen muss sein, im Alter erst recht
kurz nochmal anstoßen in der Bar "Mare"
Ruzmarin - eines der Restaurants im Kvarner in Opatija
Sonja - meine Liebe und beste Unterstützerin
und so ist es - diesen Spruch verwendeten wir auf den Dankeskarten zu unserer Hochzeit 1999. er hat sich durch unser Leben gezogen und schon so oft bewahrheitet. Das Bild ist vom Mai 2022 - Höllensteinsee

Die Bedeutung des Ausleitens in der Naturheilmedizin

Das Zusammenspiel von Naturheilkunde und Osteopathie | Evelyn Wurster und Martin Kind

Martin Kind hat in der Zeitschrift CO.med in Zusammenarbeit mit Evelyn Wurster einen Artikel mit obigen Thema veröffentlicht.
Angefragt wurde durch den bvo – Bundesverband Osteopathie e. V., vertreten durch Christine Berek.

Martin Kind hat die Anfrage gerne angenommen, es ist eine Anerkennung der täglichen Arbeit, auf solch großen Plattformen sich äußern zu dürfen. Nun nach 2 Monaten der Veröffentlichung, darf der Artikel auch hier publiziert werden. Ein herzliches Dankeschön an den bvo!



Osteopathie – Eric Hebgen – Autobahn fahren

Martin auf Osteopathie-Fortbildung bei Eric Hebgen in Lübeck – TheOsteopathicThinkingSeries 1

„TOTS ist für die osteopathische Arbeit wie das Autobahnfahren bei Reisen. Man kommt auf direktem und schnellen Weg ins Zielgebiet. Allerdings entscheidet am Ende immer noch das Wissen über die vielen kleinen Abfahrten dazwischen und auch am Ende, um erfolgreich, unter welchen Umständen auch immer, ans Ziel zu kommen!“

Eric Hebgen

Der Kurs richtet sich an alle Therapeuten, die einen neuen Input für die tägliche Arbeit sowie die osteopathische Denk- und Arbeitsweise suchen.
In diesen Modulen unterrichtet Eric Hebgen „syndromorientiert“ häufige „Krankheitsbilder“ der Praxis. An Hand eines Behandlungsplans wurden praktische Übungen aus den Bereichen parietal, viszeral, kraniosakral und faszial vorgestellt.

Ich hatte im Jahr 2020 bereits die Kurse 2 und 3 besucht, Corona bedingt fand im 2021 kein Kurs aus dieser Serie statt.
Eine sehr große Inspiration welche Hebgen liefert! Es qualifiziert einen schneller und zielorientierter zu Denken und somit zu behandeln. Vor allem erweitert es die Denkweise in der Form, dass man leider zu oft am Ort des Schmerzes bleibt.
Integration ist der Schlüsselbegriff.

  • Wie oft kommt es vor dass Mütter, geplagt mit Migräne seit Jahren sich an mich wenden. Wer würde da an die Kaiserschnittnarbe- und Situation von vor 20 Jahren denken?
  • Wie oft kommen Menschen mit Schmerzen im Knie, welche nicht gelöst werden können?
    Manchmal ist die Lösung im Nierenbecken zu suchen.
  • Wie oft kommen Menschen mit seit langem und allerlei gescheiterten Therapieversuchen einer gereizten Achilles-Sehne in die Praxis.
    Wer denkt hier an Behandlungen im kleinen Becken um die Stase, den Stau in dieser Region zu beheben.

Das macht die Osteopathie aus, da sie an die Peripherie denkt, wenn es notwendig ist. Und sehr häufig ist dies notwendig, denn der Schmerz ist ein Lauser und spielt ein Spiel mit uns Therapeuten und Ärzten.

Ich konnte wieder ein paar Werkzeuge in meinen Werkzeugkasten einpacken – wunderbar!

Herzlichen Dank Eric, für Dein vermitteltes Wissen in Buch und Vortrag!


#2: Omega-3: Die Wirkungen der Fettsäuren

Omega3
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Jeder braucht Omega-3-Fettsäuren, denn Omega-3-Fettsäuren sind lebenswichtig. Während man lange Zeit nicht genau wusste, ob Omega-3-Fettsäuren nur eine Werbemasche sind oder tatsächlich eine sinnvolle Wirkung haben, liegen inzwischen zahlreiche wissenschaftlicher Belege für die Wirksamkeit der Omega-3-Fettsäuren vor.

Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/omega-3-uebersicht/omega-3

Omega-3: Lebenswichtige Fette

Omega-3-Fettsäuren zählen gemeinsam mit den Omega-6-Fettsäuren – die ebenfalls lebensnotwendig sind – zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die bekannteste Omega-6-Fettsäure ist die Linolsäure, die in besonders hohen Mengen im Sonnenblumenöl, im Maiskeimöl und im Distelöl, aber auch in vielen weiteren Pflanzenölen vorkommt.

Bei den Omega-3-Fettsäuren unterscheidet man zwischen kurzkettigen und langkettigen Omega-3-Fettsäuren. Die kurzkettige Omega-3-Fettsäure ist die Alpha-Linolensäure (besonders im Leinöl, Hanföl, Chiaöl, Walnussöl oder den entsprechenden Saaten/Nüssen).

Die beiden bekanntesten langkettigen Omega-3-Fettsäuren heissen Eicosapentaensäure (engl. eicosapentaenoic acid, EPA) und Docosahexaensäure (engl. docosahexaenoic acid, DHA). Sie finden sich in fettreichem Seefisch oder den entsprechenden Fischölkapseln. Da Seefisch nur deshalb Omega-3-Fettsäuren enthält, weil er Omega-3-haltige Algen frisst, zählen auch Algenöl und Algenölkapseln zu einer sehr guten Omega-3-Quelle.

Neben den mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gibt es noch einfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. die Ölsäure im Olivenöl) sowie gesättigte Fettsäuren (z. B. die Laurinsäure im Kokosöl).

Zwar kennt man etliche gesundheitsfördernde Wirkungen der kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren, den langkettigen Omega-3-Fettsäuren wird jedoch stets ein höheres Gesundheitspotenzial zugeschrieben, so dass man mit beiden gut versorgt sein sollte. Wie man das am besten umsetzt, besprechen wir weiter unten. Zunächst jedoch stellen wir die Wirkungen und Vorteile der Omega-3-Fettsäuren vor.

Die Wirkungen und Vorteile von Omega-3-Fettsäuren

Nahezu überall im Organismus werden Omega-3-Fettsäuren benötigt, so dass schon allein die Aufgaben der Omega-3-Fettsäuren im Körper zeigen, wie sie wirken und was wir von einer guten Omega-3-Versorgung erwarten können. Omega-3-Fettsäuren sind an den folgenden Aufgaben und Funktionen beteiligt:

  1. an der Produktion von Hormonen (1)
  2. an der Regulierung der Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) (23)
  3. an der Eiweisssynthese (4)
  4. am Zellstoffwechsel und am Aufbau der Zellmembran (5)
  5. an der Versorgung der Gelenke mit Schmierstoff
  6. an der Vermeidung chronisch entzündlicher Prozesse (6)
  7. an der Versorgung von Haut und Haaren mit Feuchtigkeit und Spannkraft (7)
  8. an der Bildung der körpereigenen Abwehrzellen (8)
  9. am Schutz vor Infektionskrankheiten (9)

Wer also darauf achtet, seinen täglichen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken, wird zwangsläufig eine gesundheitsfördernde Wirkung bemerken und beugt zahlreichen Erkrankungen vor.

Wir stellen Ihnen nachfolgend die sieben wichtigsten Wirkweisen und Vorteile der Omega-3-Fettsäuren vor, und Sie werden sehen, dass es sich für jeden Menschen ausserordentlich lohnt, die Ernährung so zu optimieren, damit ausreichend Omega-3-Fettsäuren aufgenommen werden.

Da es nicht einfach ist, mit der Nahrung ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen, kann man den Omega-3-Bedarf auch sehr einfach über gezielt ausgewählte Präparate decken.

1. Omega-3-Fettsäuren schützen das Herz und verbessern Blutfettwerte

Schon lange werden Omega-3-Fettsäuren als wichtig für die Herzfunktion und das gesamte Herz-Kreislauf-System beworben. Ob dies tatsächlich zutrifft, wird immer wieder bezweifelt. Inzwischen werden jedoch fast täglich neue Studien veröffentlicht, die bestätigen, dass Omega-3-Fettsäuren gleich auf verschiedenen Ebenen wirken, um die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu schützen oder sie wieder herzustellen und kardiovaskulären Ereignissen vorzubeugen.

So fanden beispielsweise schwedische Forscher (10) heraus, dass eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren

  1. die Blutfettwerte senkt
  2. den Blutzuckerspiegel reduziert
  3. Entzündungen im Körper lindert
  4. den Blutdruck senkt
  5. die Blutgerinnung und damit die Thromboseneigung reduziert (siehe auch weiter unten unter 3. Omega-3-Fettsäuren zur Thromboseprävention)
  6. die Fliesseigenschaften des Blutes verbessert

Alle diese Eigenschaften führen dazu, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert.

Die regelmässige Aufnahme von ausreichend Omega-3-Fettsäuren kann z. B. einem Herzinfarkt vorbeugen, der in den Industrienationen nach wie vor die häufigste Todesursache darstellt – auch immer mehr bei Frauen.

Anne Nilsson und ihre Kollegen der schwedischen Lunds Universitet untersuchten in ihrer Studie an vierzig Teilnehmern im Alter von 51 bis 72 Jahren die Auswirkungen einer Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren auf das Herz-Kreislauf-System.

Über fünf Wochen hinweg nahmen die Teilnehmer täglich drei Gramm Omega-3-Fettsäuren ein.

Anschliessend wurde ihr Herz-Kreislauf-Risiko untersucht. Die Forscher überprüften Blutfettwerte und Blutzuckerspiegel, Blutdruck und Entzündungswerte der Testpersonen. Dabei zeigte sich, dass die Omega-3-Fettsäuren alle diese Risikofaktoren massiv reduziert hatten.

Weitere Studien belegen eine Senkung des Herzinfarkt-Risikos um 30 bis 50 Prozent, wenn der Körper ausreichend mit Omega-3-Fettsäuren versorgt ist. Eine in Shanghai durchgeführte Studie mit 18.000 Probanden ergab sogar eine Quote von 70 Prozent Risikoreduktion (11).

2. Omega-3-Fettsäuren beugen Demenz vor

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch die Zellalterung können im Laufe des Lebens zu einem Gedächtnisverlust bis hin zu Demenz führen. Hier können Omega-3-Fettsäuren nicht nur durch ihre positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und die Herzfunktionen helfen. Sie schützen auch die Erbinformationen in den Zellen, wie Wissenschaftler aus Ohio/USA feststellten (12).

Die Telomere, die die DNA in den Zellen schützen, werden mit zunehmendem Alter immer kürzer, unsere Erbinformationen damit angreifbarer. So steigt das Risiko für Demenz, Krebs und zahlreiche weitere Erkrankungen. Omega-3-Fettsäuren können diesem Prozess jedoch entgegenwirken. Mit einer ausreichenden Menge an Omega-3-Fettsäuren im Körper lässt sich der Verkürzung der Telomere – und damit unter anderem der Entstehung einer Demenz – vorbeugen.

Und so wundert es auch nicht, wenn Testpersonen, die eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren einnahmen, deutlich besser in Gedächtnis- und Konzentrationstests abschnitten, als Probanden, die keine Omega-3-Fettsäuren bekommen hatten.

3. Omega-3-Fettsäuren zur Thrombose-Prävention

Ebenfalls das Herz-Kreislauf-System betrifft folgende gesundheitsfördernde Wirkung von Omega-3-Fettsäuren:

Norwegische Wissenschaftler wiesen nach, dass eine fischreiche Ernährung (mehr als drei Portionen fettreicher Seefisch in der Woche) und ein damit einhergehender hoher Omega-3-Spiegel im Blut der Entstehung von Thrombosen vorbeugen kann (13).

Thrombosen bilden sich, wenn die Venen nicht mehr ausreichend in der Lage sind, sich entsprechend des Blutflusses auszudehnen und wieder zusammenzuziehen.

Mit einer Omega-3-haltigen Nahrungsergänzung sank das Thrombose-Risiko der Testpersonen um beinahe die Hälfte, so die Resultate der Studie.

Die Gründe dafür sind die bereits unter 1. genannten Wirkmechanismen der Omega-3-Fettsäuren, wie z. B. die Verbesserung der Fliesseigenschaften des Blutes, die Minderung der Blutgerinnungsneigung (Blutverdünnung) und die Reduzierung der chronischen Entzündungen, die gerade auch die Blutgefässe betreffen und deren Funktionsweise beeinträchtigen können.

In unserem Bericht Omega-3 schützt vor Thrombosen lesen Sie mehr darüber.

4. Omega-3-Fettsäuren gegen ADHS und aggressives Verhalten

Immer mehr Kinder leiden unter Konzentrationsstörungen und/oder erhalten die umstrittene Diagnose ADHS. Eine mexikanische Studie zeigte, dass Omega-3-Fettsäuren Konzentrationsprobleme und andere ADHS-Symptome lindern können.

Mehr als die Hälfte der Kinder, die im Rahmen der Studie eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren erhielten, konnten sich besser konzentrieren und waren aufnahmefähiger. Nach drei Monaten liessen sich Verbesserungen von siebzig Prozent feststellen.

Bei ADHS oder Konzentrations-/Lernstörungen gehört daher neben einer vitalstoffreichen Ernährung aus frischen Lebensmitteln auch eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren zur ganzheitlichen Therapie für betroffene Kinder (14).

Im August 2020 erschien eine Studie der University of Derby und der Nottingham Trent University (NTU). Dabei zeigte sich: Je mehr Omega-3-Fettsäuren eine Person zu sich nahm – insbesondere EPA (Eicosapentaensäure), um so besser konnte diese Person ihr eigenes aggressives und impulsives Verhalten unter Kontrolle halten. 

Die beteiligten Forscher um Dr. Alex Sumich, Professor an der NTU, erklärten: Die ungenügende Aufnahme bestimmter Omega-3-Fettsäuren steht in engem Zusammenhang mit Depressionen, aggressivem Verhalten, Gefühllosigkeit und Impulsivität. Auf der anderen Seite werden regelmässig Nahrungsergänzungen mit Omega-3-Fettsäuren in die Therapie von ADHS und Depressionen integriert. 

Im EEG konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Personen, die besser mit EPA versorgt sind, auch besser jene Gehirnregionen aktivieren konnten, die für die Kontrolle der entsprechenden Verhaltensweisen zuständig sind (17).

5. Omega-3-Fettsäuren lindern Entzündungen

Nicht nur Erkrankungen wie Arthritis, Colitis ulcerosa und Parodontitis gehen mit Entzündungen einher, auch Diabetes, Arteriosklerose, Tinnitus, Bluthochdruck, Multiple Sklerose und viele andere Krankheiten werden inzwischen mit chronischen Entzündungsprozessen in Zusammenhang gebracht – wie Sie in unserem Artikel über Entzündungen lesen können.

Omega-3-Fettsäuren reduzieren Entzündungen auf verschiedenen Wegen, z. B. indem sie das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht bringen, den Stoffwechsel normalisieren und zusätzlich auch noch das Immunsystem stärken, aber natürlich auch indem sie direkt die Bildung von Entzündungsbotenstoffen hemmen.

Mit den nun sinkenden Entzündungswerten im Blut sinken auch die Risiken für die genannten Krankheiten. Auch bereits entstandene entzündliche Erkrankungen bessern sich oder verschwinden gar vollständig.

Mehr zur entzündungshemmenden Wirkung von Omega-3-Fettsäuren Omega-3-Fettsäuren lesen Sie im vorigen Link.

6. Omega-3-Fettsäuren schützen die Augen

Die trockene Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung, bei der Betroffene langsam ihre Sehkraft verlieren und Schritt für Schritt erblinden, ohne dass die Schulmedizin diesem Prozess sonderlich Einhalt gebieten könnte.

Bei der Entstehung dieser Erkrankung spielen vermutlich, wie so oft, oxidativer Stress und chronische Entzündungen eine wichtige Rolle.

Forscher aus Griechenland und den USA zeigten (15), dass eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren den Erblindungsprozess bei einer trockenen Makuladegeneration nicht nur stoppen kann. Die Sehkraft der fünfundzwanzig Studienteilnehmer verbesserte sich unter der Supplementierung sogar wieder.

Höchstwahrscheinlich kann man also auch einer Erblindung durch Makuladegeneration mit Omega-3-Fettsäuren vorbeugen oder sie zumindest hinauszögern.

7. Omega-3-Fettsäuren gegen Schlafstörungen

Eine wissenschaftliche Studie an mehr als 350 britischen Kindern, von denen fast die Hälfte Schlafprobleme hatte, ergab, dass ein höherer Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Blut dafür sorgte, dass die Kinder besser schlafen konnten.

Die Kinder gingen nicht nur lieber ins Bett, wenn sie ausreichend Omega-3-Fettsäuren im Blut hatten. Auch ihr Schlaf an sich war störungsfreier (16).

Nicht allein der Omega-3-Spiegel war hier von Bedeutung. Auch das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren schien eine wichtige Rolle zu spielen. Ein optimales Omega-6-Omega-3-Verhältnis würde bei etwa 3 bis 5 zu 1 liegen.

Auch wenn die Namen ähnlich klingen, so sind die Wirkungen sehr unterschiedlich: Während Omega-3-Fettsäuren gesundheitsförderlich sind, schaden Omega-6-Fettsäuren – wenn sie im Übermass verzehrt werden – dem Körper, indem sie Gefässe verengen und Entzündungen fördern.

Zahlreich sind Omega-6-Fettsäuren vor allem in Getreide und auch in Fleisch- und Milchprodukten enthalten. Besonders hoch ist die Gefahr, zu viele Omega-6-Fettsäuren aufzunehmen, wenn man hauptsächlich mit Sonnenblumenöl die Speisen zubereitet. Sonnenblumenöl ist wie viele andere Speiseöle mehr sehr reich an Omega-6-Fettsäuren, während es nur wenige Omega-3-Fettsäuren liefert.

Je näher man an das oben genannte Omega-6-Omega-3-Verhältnis gelangt, desto besser sind die Auswirkungen der Fettsäuren.

Wie Sie die Umwandlung in langkettige Omega-3-Fettsäuren fördern können

In pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren-Quellen wie etwa dem Leinöl, Walnussöl oder Hanföl ist als Vertreterin der Omega-3-Fettsäuren die eingangs erwähnte kurzkettige Alpha-Linolensäure (ALA) enthalten.

Die mehrfach ungesättigte Alpha-Linolensäure hat zwar ebenfalls eine gesundheitsfördernde Wirkung. Zusätzlich benötigen wir aber auch die langkettigen Omega-3-Fettsäuren, zumal die oben vorgestellten Wirkungen auf genau diesen beruhen und nicht auf der kurzkettigen Alpha-Linolensäure.

Nun kann der Körper aber die Alpha-Linolensäure in die langkettigen und biologisch aktiveren Omega-3-Fettsäuren namens Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) umwandeln. Wie gut der Organismus die ALA in EPA und DHA umwandeln kann, ist jedoch individuell sehr verschieden. So kann die Umwandlung beispielsweise in Gegenwart von reichlich Omega-6-Fettsäuren in Form z. B. der Linolsäure (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl etc.) gehemmt werden.

Denn alle Omega-Fettsäuren konkurrieren um dieselben Enzyme, wobei die Omega-3-Fettsäuren immer ins Hintertreffen geraten, so dass für die Umwandlung nicht ausreichend Enzyme übrigbleiben. Ein wichtiger Faktor zur Erhöhung der Umwandlungsrate ist somit: Weniger Omega-6-reiche Öle verwenden.

Allerdings kann die Umwandlungsrate noch von vielen anderen Faktoren beeinflusst und somit erhöht werden. Wie das geht, lesen Sie in unserem Artikel zum Thema Omega-3-Bedarf vegan decken.

Sicherheitshalber kann man dennoch jederzeit auf eine Nahrungsergänzung zurückgreifen. Meist wird dann ein Präparat aus Fischöl eingenommen. Doch gibt es auch vegane Präparate mit den erforderlichen langkettigen Omega-3-Fettsäuren.

Das richtige Omega-3-Präparat: Algenöl aus Mikroalgen

Vegane Omega-3-Präparate, die langkettige Omega-3-Fettsäuren enthalten, bestehen aus Algenölen. Während pflanzliche Rohstoffe normalerweise immer nur ALA enthalten, liefern die Öle aus einer speziellen Mikroalge (Schizochytrium sp.) die erforderlichen langkettigen Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure in hohen Mengen. Zu den Mikroalgen wird diese Alge deshalb gezählt, da sie nur aus einer einzigen Zelle besteht. Sie ist also winzig klein.

Fischölkapseln sind daher zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren nicht erforderlich.

Achten Sie beim Kauf von Algenöl-Kapseln auf die enthaltene Dosis. Eine Tagesdosis sollte zur Deckung des Tagesbedarfs um die 800 mg EPA und DHA enthalten, wie z. B. die veganen Omega-3-Kapseln Opti3 von Vegetology oder Omega-3 EPA & DHA von effective nature.

Für die Zufuhr von sogar fast 2000 mg EPA und DHA sorgt eine Tagesdosis (5 ml) des Algenöls Omega-3 Vegan von Norsan (ohne Kapseln). 

Die Dosierung der Omega-3-Fettsäuren

Besonders wenn man Omega-3-Fettsäuren zu therapeutischen Zwecken einsetzen möchte, nützt es kaum mehr etwas, ab und zu ein wenig Leinöl zu verwenden. Die oben genannten Präparate müssen dann gezielt in bestimmten Dosen eingenommen werden. Die Dosis richtet sich dabei nicht zuletzt an den jeweiligen Beschwerden oder am persönlichen Ziel, das man mit den Omega-3-Fettsäuren erreichen möchte.

Wir erklären in unserem Artikel Omega-3-Fettsäuren richtig dosieren anhand einiger Beispiele und Studien, wie Sie Omega-3-Präparate am besten anwenden und dosieren können. Warum sich (fettreicher) Seefisch aufgrund der aktuellen Umweltproblematik und Überfischung nicht als Omega-3-Quelle eignet, erklären wir in unserem Artikel unter vorigem Link und auch im Folgenden, wo u. a. die Problematik der Quecksilberbelastung in Fisch thematisiert wird.

Quelle: Zentrum der Gesundheit, Autorin Carina Rehberg